In den letzten Jahren sind Kreditinstitute teils schwer in die Kritik geraten. Schuld daran sind einerseits sicher teilweise die Institute selbst, andererseits mag die öffentliche Berichterstattung – besonders in Zeiten der Finanzkrise – ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen haben. Doch viele Bürger sind nach wie vor skeptisch und halten Kreditinstitute für übertrieben kapitalistisch eingestellte Institutionen, die anderen Mitmenschen eher schaden als nutzen. Fakt ist jedoch, dass Banken und Sparkassen durchaus eine überaus wichtige Rolle im Wirtschaftskreislauf spielen. Ohne sie wäre unser aktuelles System der freien Marktwirtschaft nicht vorstellbar. Auch der Wohlstand, den wir in unserer heutigen Gesellschaft zugegebenermaßen zweifellos genießen, hängt maßgeblich von der Existenz der Kreditinstitute ab.
Doch was genau machen diese? In welchen Bereichen sind Kreditinstitute tätig?
Viele der Kreditinstitute in Deutschland sind klassische Banken, die unter anderem im Kundengeschäft tätig sind. Sie arbeiten oft sowohl mit privaten als auch mit gewerblich tätigen Bürgern. Kreditinstitute erwirtschaften in diesem Zusammenhang im Regelfall einen großen Teil ihres Umsatzes. So nehmen sie beispielsweise Kapital in Form von unterschiedlich gestalteten Geldanlagen entgegen. Diese werden wiederum am Geld- und Kapitalmarkt angelegt. Im Regelfall ergibt sich dabei eine positive Marge, die für die betreffende Bank bzw. Sparkasse einen Ertrag bedeutet. Kreditinstitute haben alternativ auch die Möglichkeit, selbst an den Wertpapierbörsen tätig zu werden und eingenommene Gelder in Wertpapiere anzulegen – auf eigenes Risiko. Ein weiteres klassisches Tätigkeitsfeld einer Filialbank mit Kundengeschäft ist der Zahlungsverkehr. Kreditinstitute ermöglichen es ihren Kunden, Gelder zu transferieren. Angefangen von einer Standard-Inlandsüberweisung bis hin zu Transfers von Geldern in die Dritte Welt ist grundsätzlich alles möglich. Auch in diesem Zusammenhang erwirtschaften Kreditinstitute Einnahmen. Denn für Geldtransfers werden in der Regel Gebühren berechnet. Nicht zuletzt können Banken und Sparkasse Provisionen erhalten. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Wertpapiergeschäft mit den Kunden. So ist es durchaus nichts Ungewöhnliches oder Verwerfliches, dass Kreditinstitute Provisionen für die Vermittlung verschiedener Wertpapieranlagen erhalten. Kauft ein Privatanleger zum Beispiel Fondsanteile in Form eines Classic-Fonds, so wird das vermittelnde Institut im Regelfall an den für den Anleger entstehenden Kosten in Form eines Ausgabeaufschlages beteiligt. Je nach Art und Umfang der im Laufe eines Geschäftsjahres vermittelten Kapitalanlagen können Kreditinstitute also unterschiedlich hohe Provisionseinnahmen erwirtschaften.
Auf der anderen Seite haben Kreditinstitute natürlich auch hohe laufende Kosten und tragen ihrerseits Risiken bei eigenen Geldanlagen, die aus den beschriebenen Einnahmen gedeckt werden müssen. Direktbanken nehmen hier ein großes Einsparpotential wahr, indem sie keinen Filialservice anbieten und somit deutlich niedrigere Personal- und Immobilienkosten haben. Sie können ihren Kunden daher in der Regel bessere Konditionen bieten, haben dafür aber eben den Nachteil, dass ein persönlicher Vor-Ort-Service nicht gegeben ist.
Universalbanken vs. spezialisierte Banken
Ein Großteil der Banken gilt als sogenannte Universalbanken, die ein großes Spektrum an verschiedenen Leistungen anbieten – so beispielsweise die beschriebenen Filialbanken. Neben diesen existieren auch stärker spezialisierte Kreditinstitute, welche einen klaren Fokus auf bestimmte Tätigkeitsfelder legen.
Ein Beispiel hierfür wäre etwa die VW-Bank, das zum Volkswagen-Konzern gehörige Kreditinstitut. Diese ist hauptsächlich darauf ausgerichtet, Volkswagen-Kunden die Finanzierung eines Fahrzeuges zu erleichtern. Volkswagen-Kunden können so Fahrzeugkauf, Finanzierung und auch die Versicherung des Fahrzeuges direkt aus einer Hand beim Vertragshändler erhalten. Daneben bietet die VW-Bank mittlerweile aber auch weitere Produkte aus dem Bereich des Direktbankings an, vom Festgeld und Tagesgeld bis hin zum Girokonto. Auch andere Fahrzeughersteller verfügen mittlerweile über ähnliche konzernintegrierte Finanzdienstleister.
Ein weiteres Beispiel für spezialisierte Kreditinstitute sind Bausparkassen. Sie sind in aller Regel nur selten direkt mit Kunden in Kontakt. Oftmals überlassen sie diesen Tätigkeitsbereich selbstständigen Vermittlern. Die Spezialisierung einer Bausparkasse liegt letztlich jedoch hauptsächlich im Punkt ihres Produktangebots. Sie bietet lediglich Unterstützung im Zusammenhang mit Bausparverträgen bzw. Baufinanzierung an. Die Führung eines Girokontos oder der Kauf eines Wertpapiers über eine Bausparkasse wäre in aller Regel nicht denkbar.