Versteckte Kosten beim Immobilienkauf – Worauf man achten sollte

Der Kauf einer Immobilie bedarf einer großen Menge an Planung und Kalkulation. Dabei stellt der eigentliche Kaufpreis nicht die gesamten Kosten dar, denn auf jeden Immobilieninhaber kommen einige Kosten zu, welche auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Dazu zählen die Kaufnebenkosten, Instandhaltungskosten und eventuelle Folgekosten beim Kauf einer Gebrauchtimmobile.

Kaufnebenkosten von Anfang an berücksichtigen

Entspannt zurücklehnen kann sich beim Hauskauf nur der, der sich zuvor über versteckte Kosten informiert hat und beim Gebrauchtkauf einen Sachverständigen eingeschaltet hat. Bild: © detailblick – Fotolia.com

Besonders die Kaufnebenkosten sind oftmals ein Grund für eine gescheiterte Kostenkalkulation, dabei sind diese essentiell für eine sinnvolle Planung. Ein Beispiel ist die Eintragung ins Grundbuch, welche für einen Immobilienkauf verpflichtend ist.
Allerdings ist die Voraussetzung für eine Eintragung ins Grundbuch, die Zahlung der Gewerbesteuer an den Fiskus, welche je nach Bundesland variiert und zwischen 3,5 und 5 Prozent des Kaufpreises beträgt.

Zusätzlich wird ein Notar für die Beurkundung des Kaufvertrages benötigt, auch dieser verlangt einen prozentualen Anteil, somit werden hier weitere 1,5 Prozent fällig.

Ein weiterer Kostenfaktor ist die Zwischenschaltung eines Maklers, welcher nach individuellen Wünschen selektiert und potenziell passende Kaufobjekte vorstellt. Eine gängige Maklerpauschale bewegt sich im Bereich zwischen 3 und 6 Prozent. Grundsätzlich bedeuten diese Nebenkosten, dass der eigentlich Gesamtkaufpreis bei rund 5 bis 10 Prozent über dem ausgeschrieben Kaufpreis liegt und ein Immobilienkauf daher nicht nur aus einer Einmalzahlung des vereinbarten Kaufpreises besteht. Bei der Planung der Immobilienfinanzierung muss dies beachtet werden.

Instandhaltungskosten

Die Instandhaltung des Gebäudes ist ein wichtiger Kostenfaktor für den Eigentümer einer Immobilie.
Da jede Immobilie auch ein Gebrauchsgegenstand ist, fallen regelmäßig sowohl kleinere als auch größere Reparaturen an. Wird etwa ein Komplettaustausch der Heizung fällig, so können sich die Kosten leicht auf mehrere 10.000 Euro belaufen. Eine Instandhaltungsrücklage ist daher empfehlenswert.
Hierbei sollte sich der Käufer schon vor dem Kauf über eine den Kosten und der Größe des Kaufobjektes entsprechende monatliche Instandhaltungsrücklage Gedanken machen. Für ein Reihenhaus mit etwa 120 Quadratmetern Wohnfläche, sollte man jährlich mindestens 1.500 Euro an Reparatur- und Instandhaltungskosten einplanen.

Gebrauchtimmobilienkauf

Eine gute Alternative zum Erwerb eines Neubaus ist der Kauf von Gebrauchtimmobilien. Allerdings bringen diese einige Risiken mit sich, welche einer präziseren Betrachtung bedürfen. Grade bei älteren Immobilien gibt es oft Mängel, welche auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Selbstverständlich sind heile Tapeten und Fußböden ein entscheidender Aspekt bei dem Kauf einer Immobilie, noch entscheidender ist jedoch der Zustand der Grundsubstanz. Hierbei spielen beispielsweise die Wasserdichte der Mauern und die Abdichtung des Kellers eine große Rolle, um vor Nässe bei Anstieg des Grundwassers und teuren Sanierungskosten zu schützen. Ähnlich hohe Gewichtung sollte auch die Überprüfung der Dach- und Deckendämmung haben. Desweiteren sollte die Statik eines Hauses in Augenschein genommen werden, um Ausbesserungsarbeiten zu vermeiden. Insgesamt ist es beim Kauf einer Gebrauchtimmobilie also unerlässlich, im Vorfeld einen Sachverständigen/Hausinspektor zu engagieren, um etwaige Mängel zu erkennen und sich ein genaues Bild über die Gesamtlage und eventuell anstehende Renovierungen zu machen.

Selbstverständlich verursacht die Beauftragung eines Sachverständigen weitere Kosten, die den Auftraggeber jedoch oft vor teuren Fehlinvestitionen bewahren können.

Viele Baumängel sind für das ungeübte Auge nicht erkennbar. Genau das ist der Grund, weshalb die Mehrheit der Immobilienkäufer die Arbeit eines Sachverständigen trotz der Kosten in Anspruch nimmt. Das Angebot eines Hausinspektors beinhaltet nicht nur elementare Dienstleistungen die Besichtigung des Kaufobjektes inklusive einer ausführlichen Beratung und Bewertung. Die meisten Hausinspektoren bieten auch Hilfe bei Preisverhandlungen und Betreuungen bei Terminen mit dem Notar an.

Als Quint-Essenz sollte sich dementsprechend jeder potenzielle Käufer einer Immobile gründlich über die offensichtlichen und auch weniger offensichtlichen Kosten des Kaufes informieren um spätere Folgekosten vermeiden zu können und die anfallenden Kosten bei der Finanzierungsplanung berücksichtigen zu können.

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