Tag für Tag werden von Privathaushalten ettliche alte Elektrogeräte und sonstige ausgediente Dinge auf den Müll geworfen, die eigentlich immer noch etwas wert sind. Diese landen dementsprechend häufig nicht auf einer Mülldeponie, sondern werden gesammelt, in Handarbeit oder durch verschiedene mechanische Verfahren zerlegt, wertvolle Materialen wie Metalle werden extrahiert und zu sogenannten Sekundärprodukten verarbeitet. Diese Form des Produktrecyclings ist sowohl unter ökologischen, als auch unter ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll.
Bezüglich der ökologischen Gesichtspunkte ist zu erwähnen, dass durch das Einsammeln, die Verwertung und Aufbereitung von ausgedienten Dingen die Umwelt geschont wird. Zu den wiederverwertbaren Materialien gehören dabei nämlich insbesondere auch potentiell trinkwasservergiftende oder biologisch nur schlecht zersetzbare Substanzen, die Dank der Wiederverwendung nicht in die Umwelt gelangen. Auch werden durch die Herstellung von Sekundärprodukten wertvolle natürliche Ressourcen eingespart.
Zu den ökonomischen Gesichtspunkten gehört, dass das Einsammeln, die Verwertung und Aufbereitung von ausgedienten Dingen bewirkt, dass diese, wenn sie nicht mehr benötigt werden, von der Straße bzw. aus den Haushalten verschwinden und dort Platz geschaffen wird für neue Produkte, was die Wirtschaft ankurbelt. Auf das ausreichende Vorhandensein von Materialien können sich die Schrottverwerter dabei verlassen, denn ausgediente Elektrogeräte und sonstigen wiederverwertbaren Schrott wird es in Privathaushalten naturgemäß immer geben. Das Spektrum an wiederverwertbaren Dingen aus Privathaushalten reicht vom alten Fernseher und der alten Waschmaschine über kaputte Autos bis hin zu Eisenteilen oder Kupferkabeln, die alle in ihrem bisherigen Zustand nicht mehr verwendet werden können, für den Schrotthändler aber trotzdem alles andere als wertlos sind.
Das annähernd konstante Angebot an diesen Dingen sorgt für relativ stabile Preise auf dem Schrottmarkt. Dennoch kann es, ähnlich wie etwa beim Goldpreis oder dem Preis für andere Edelmetalle und Rohstoffe, auch zu stärkeren Schwankungen kommen. Auch der Preis für Schrott richtet sich nämlich nach Angebot und Nachfrage und wird täglich neu festgelegt. Besonders in Schwellenländern wie Indien und China ist die Nachfrage nach Metallen und anderen aus Schrott extrahierbaren Stoffen groß und hat damit großen Einfluss auf die Preisentwicklung. Um ihren enormen Rohstoffbedarf zu decken greifen diese Länder besonders gern auf wiederverwendbaren Schrott zurück – nicht zuletzt auch wegen der dort niedrigeren Personalkosten für die Aufbereitung der Rohstoffe.
Doch neben Angebot und Nachfrage spielt noch ein weiterer entscheidender Faktor eine Rolle, denn natürlich ist nicht jeder Schrott gleich viel wert. Schrott wird generell pro Kilogramm bezahlt. Entscheidend für die Höhe des Kilopreises sind die Art und die Qualität der für die Verschrottung vorgesehenen Dinge. Die Qualität wird durch individuelle Prüfung festgestellt, wobei es mehrere Qualitätsstufen gibt. Ein weiterer Faktor für die Berechnung des Kilopreises ist der Aufwand, den es erfordert, um Schrott zu trennen bzw. zu einem Sekundärprodukt zu verarbeiten. Mischschrott erzielt meist nur geringe Preise, weil hier oft aufwendig von Hand getrennt werden muss.
So weist beispielsweise bei Metall blanker Metalldraht die höchste Schrottqualität auf. Eine geringere Qualität haben Metallbleche, Metallrohre und Metallschienen aus blankem Metall. Geringer noch ist der Schrottpreis für bereits oxidiertes Metall. Die schlechteste Qualitätsstufe (bezeichnet als Raff) ist Schrott, der Verunreinigungen aufweist.