Deutschland ist derzeit das mit Abstand führende Land was den Einsatz von Photovoltaik, also von Solarzellen zur Energiegewinnung angeht. Die Nennleistung der in Deutschland installierten Solarzellen liegt mit knapp 25.000 MWp (Megawatt peak) Nennleistung (Stand 2011) etwa doppelt so hoch wie beim auf Platz zwei befindlichen Italien. Interessanterweise ist der Solarzellenabsatz im Vergleich dazu in China, dem Hauptproduzenten der Zellen, verschwindend gering.
Dennoch bestehen bei relativ großen Teilen der Bevölkerung immer noch Vorurteile gegenüber der Photovoltaik-Technologie. Viele Deutsche sind der Meinung, Solarzellen könnten sich finanziell generell nur aufgrund hoher staatlicher Subventionen lohnen oder würden in der Produktion mehr Energie verbrauchen als sie in ihrer Lebenszeit generieren können. Der zuletzt genannte Punkt ist dabei völlig aus der Luft gegriffen: Eine in Deutschland betriebene Solarzelle hat bereits nach 2 bis 7 Jahren Betriebszeit die Energie wieder eingespielt, die bei ihrer Herstellung aufgewendet wurde. Bei einer Lebensdauer von bis zu 40 Jahren sind moderne Solarzellen daher vom Umweltaspekt her definitiv positiv einzuschätzen. Je nach Region würden sich Solarzellen mancherorts desweiteren auch ohne staatliche Subventionen bereits jetzt finanziell lohnen. Dennoch bestehen diese sinnvollerweise weiterhin.
Wenngleich die staatliche Förderung sukzessive sinkt, bleibt sie in ihren Grundzügen dennoch erhalten. Unterm Strich ist sie vielseitig und nicht nur an der Einspeisevergütung je Kilowattstunde, kurz KW/h festzumachen.
Wer über die Photovoltaik selbst Strom erzeugt, kann bei einer Fremdfinanzierung zurzeit mit günstigen Zins- und Kreditkonditionen rechnen. Die von der KfW, der Kreditbank für Wiederaufbau, bereitgestellten Mittel werden nach wie vor über die Hausbank, also über ein Kreditinstitut ausgezahlt. Niedrigzinsen, gestreckte Tilgungszeiten sowie großzügige Handhabung der Bonitätsbewertung mit einer gleichzeitigen Haftungsfreistellung der abwickelnden Hausbank erweitern den privaten Interessenten- und Investorenkreis beträchtlich. Der Kaufpreis der Module, der umgangssprachlichen Sonnenkollektoren auf dem Dach, ist so günstig wie kaum zuvor. Das reduziert die Einmalkosten der Investition und somit die Langzeitkosten für die Fremdfinanzierung.
Wer in Photovoltaik investiert, muss natürlich langfristig denken und planen. Mindestens zehn bis fünfzehn Jahre, solange, bis die Anlage finanziert, sprich abbezahlt ist. Bis dahin decken sich bei einer günstigen Projektfinanzierung Einnahmen und Ausgaben, wobei auch die Steuervergünstigungen bei der jährlichen Einkommensteuererklärung eine Rolle spielen. Im besten Falle wird in dieser Zeit schon ein Überschuss erwirtschaftet. In Anbetracht steigender Strompreise dürfte die Lukrativität des Solarstromes ebenfalls weiter steigen.
Spätestens zum Ende der Finanzierungsphase für die Photovoltaik-Anlage ist der Anlagenbetreiber der große Gewinner. Wer heute investiert, kann das in zehn bis zwölf Jahren von sich behaupten. Das sind die Jahre, für die in diesen Tagen eine Strompreiserhöhung von bis zu dreißig Prozent, auf den heutigen Preis gerechnet, realistisch ist und erwartet wird. Dem Anlagenbetreiber bleibt ab dann immer mehr Bares im Portemonnaie. Während Nachbarn die immer höher steigenden Arbeitspreise je KW/h zahlen, ist die Investition getilgt, der benötigte Strom wird nach wie vor selbst erzeugt, und außer Wartung sowie Versicherung fallen keine weiteren Kosten an.
Eine Dacherneuerung, verbunden mit einer ohnehin anstehenden energetischen Haussanierung, war in Verbindung mit der Photovoltaik noch nie so lohnenswert wie heute. Nach dem Grundsatz: Selbsterzeuger, Selbstversorger, Selbstverbraucher kann die Sonnenenergie auch noch in Jahrzehnten kostenlos genutzt werden.