Deutschlands Millionäre verlieren das Vertrauen in den Aktienmarkt

Statt in Aktien investieren deutsche Millionäre immer häufiger in Sachwerte wie Gold und Immobilien. Bild: © Yuriy Panyukov - Fotolia.com

In Deutschland gibt es derzeit insgesamt etwa 830.000 Euro-Millionäre, von denen jeder im Schnitt etwa 2,6 Mio. Euro besitzt. Zusammen genommen kommen die deutschen Superreichen so auf ein Vermögen von stolzen 2.191 Milliarden Euro. In Hamburg, der Stadt mit der höchsten Millionärsdichte Deutschlands, haben ganze 2,41% der Einwohner ein Vermögen von mehr als einer Million Euro.

Statt in Aktien investieren deutsche Millionäre immer häufiger in Sachwerte wie Gold und Immobilien. Bild: © Yuriy Panyukov - Fotolia.com

Wer so viel Geld hat, muss sich natürlich Gedanken machen, wie er dieses sinnvoll und vor allem sicher anlegen kann. Aktien scheinen hierfür, so berichtet die Financial Times Deutschland unter Berufung auf eine Studie des Lichtensteiner Unternehmens Valluga AG, immer mehr an Beliebtheit einzubüßen. 82 Prozent der Millionäre haben laut besagter Studie im Jahr 2011 ihre Aktieninvestitionen im Vergleich zum Vorjahr verringert. Der Trend geht deutlich in Richtung von als inflationssicherer geltenden Sachwerten. Insbesondere investieren immer mehr Reiche in Gold und Immobilien. Der Vermögensanteil, den die Millionäre in Gold investierten, verdoppelte sich gar im Jahr 2011 verglichen mit dem Vorjahr. Er stieg von 2 auf nun immerhin 4 Prozent. Jeder der 830.000 millionenschweren Deutschen besitzt damit im Schnitt immerhin Gold im Wert von etwas mehr als 100.000 Euro. Auch der Anteil von Immobilien im Vermögensportfolio stieg um 2 Prozent von 14 auf nun 16 Prozent.

Der Grund für diese Verschiebung der Investment-Präferenzen ist zum einen im relativ schwachen Börsenjahr 2011, zum anderen im stärkeren Bedürfnis nach Sicherheit und Werterhalt zu suchen. Für die kommenden Jahre sei sogar noch mit einer Verschärfung dieser Entwicklung zu rechnen. Besonders eine drohende Inflation ist unter den Millionären gefürchtet, denn wer viel Geld besitzt, für den bedeutet jede Geldentwertung, sei es auch nur um einen kleinen Prozentsatz, einen deutlichen Verlust. Zwar erreichte die Inflationsrate in den Euroländern bisher keine wirklich besorgniserregende Höhe, doch Schuldenkrise und drohender Zerfall der Währungsunion lassen nicht nur die Superreichen um die künftige Wertentwicklung des Euros bangen.

Besonders stark scheinen die Millionäre von der europäischen Schuldenkrise bisher allerdings direkt nicht betroffen zu sein. Zwar ging deren Vermögen 2011 im Vergleich zu 2010 leicht zurück, jedoch insgesamt lediglich um einen halben Prozentpunkt. Wer beispielsweise 2010 3 Millionen Euro besaß, brachte es 2011 im Schnitt nur noch auf 2.985.000 Euro – ein Verlust, der für die meisten im Rahmen des Erträglichen liegen dürfte.

1 Kommentar zu "Deutschlands Millionäre verlieren das Vertrauen in den Aktienmarkt"

  1. Bei den derzeitigen Wohnungspreisen in Hamburg wundert es mich gar nicht, dass dort so viele Millionäre leben. Ohne eine Million auf dem Konto kann man es sich dort ja kaum noch leisten zu wohnen

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