Media Markt und Saturn bescheren der Metro AG Kurseinbrüche und schlechte Bonitäts-Rankings

Nachdem die Metro AG in der vergangenen Woche ihre Gewinnerwartung für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigieren musste, reißen die Negativschlagzeilen um den Düsseldorfer Groß- und Einzelhandelsriesen nicht ab. Nachdem der Aktienkurs seit Herausgabe der Gewinnwarnung bereits deutlich eingebrochen war, stufte nun die Ratingagentur „Moody’s“ die Bonitätsnote der Metro AG von Baa2 auf die schlechtere Bewertung Baa3 herab. Jede weitere Herabstufung hätte für den Konzern nun äußerst unangenehme Folgen, denn die nächst schlechtere Note würde bereits so genanntes „Ramschniveau“ bedeuten.

Grund für die Umsatzeinbußen der Metro AG sind in erster Linie nicht die „Metro Cash & Carry“-Großmärkte, sondern die zum Konzern gehörigen Elektronikkaufhäuser Media Markt und Saturn. Bild: Jochen Jansen

Vor allem die zu Metro gehörenden Elektronikketten Media Markt und Saturn sollen für die Umsatz- und Gewinnrückgänge verantwortlich sein, erklärte Metro-Chef Olaf Koch. Die immer weiter eskalierende Euro-Schuldenkrise veranlasse viele Kunden dazu, gerade beim Kauf von Unterhaltungselektronik zurückhaltend zu sein. Dennoch erwarte man für den Gesamtkonzern im aktuellen Jahr immerhin noch einen operativen Gewinn von zwei Milliarden Euro – ursprünglich waren 2,37 Milliarden Euro angekündigt gewesen.

Das künftig möglicherweise drohende Ramschniveau hieße für die mit über acht Milliarden Euro verschuldete Metro AG, dass es sehr schwierig werden würde, weiterhin Finanzierungen zu erhalten. Ist ein Unternehmen bei den anerkannten Ratingagenturen als Ramsch bewertet, so dürfen die meisten institutionellen Anleger diesem keine Kredite mehr gewähren. Es muss in diesem Falle nämlich davon ausgegangen werden, dass das Ausfallrisiko von Verbindlichkeiten des Unternehmens so groß ist, dass es auch durch hohe Zinsen nicht kompensiert werden kann.

Metro beschwichtigte jedoch in einer aktuellen Stellungnahme. Auch für das Jahr 2013 sei eine Finanzierung zu vergleichsweise günstigen Konditionen bereits gesichert.

An der Börse steckt die Metro Aktie derweil weiterhin im Abwärtstrend. Die Aktie schloss am Dienstag mit einem Minus von 2,23 Prozentpunkten bei 20,35 Euro. Am heutigen Mittwoch konnte sie zwar zeitweise wieder auf bis zu 20,58 Euro zulegen, befindet sich jedoch momentan mit 20,25 Euro (Stand 17:20) erneut im Minus. Führende Analysten sehen in der geänderten Gewinnprognose eine signifikante Verschlechterung des Chance-Risiko-Profils der Aktie. Die meisten Analysten senkten ihre Einschätzung über das Kursziel der Metro Papiere deutlich. Lediglich von Nick Coulter, Analyst des japanischen Finanzdienstleisters Nomura, liest man weiterhin eine Kaufempfehlung für Metro-Aktien.

Zur Metro AG gehören neben der Media-Saturn-Holding und den Selbstbedienungsgroßmärkten „Metro Cash & Carry“ unter anderem auch Real und Kaufhof. Insgesamt beschäftigt der Konzern rund 250.000 Mitarbeiter, davon gut ein Drittel in Deutschland.

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