Ohne bestimmte Rohstoffe wäre unser tägliches Leben nicht so, wie wir es heutzutage erleben. Dazu zählt neben Platin und Gold unter anderem auch Silber. Während viele bei Silber nur an Schmuck oder Tafelsilber denken, hat Silber unzählige weitere Anwendungsgebiete und gilt als einer der grundlegenden Basisrohstoffe in der Industrie. So findet Silber augrund seiner exzellenten elektrischen Leitfähigkeit in fast allen elektrischen Applikationen Verwendung. In Form von Kontakten und Sicherungen finden sich feine Silberschichten auf vielen in Geräte eingearbeiteten Platinen. Klassische Beispiele dafür sind Telefone, Mikrowellen und Computer-Tastaturen. Aber auch der gewöhnliche Lichtschalter besitzt in der Regel Silberanteile und auch in zahlreichen Medizinprodukten findet Silber aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung Anwendung.
Silber als Anlagemöglichkeit?
Auch zur Kapitalanlage ist Silber durchaus für viele interessant, denn ähnlich wie bei Gold gilt, dass auch Silber zu den tendenziell knapper werdenden und dadurch grundsätzlich inflationsgeschützten Rohstoffen gehört. Die logische Folge war ein historisch und langfristig betrachtet steigender Preis des Silbers. Vergleicht man die Kursverläufe von Gold und Silber miteinander, fällt allerdings auf, dass der Silberpreis deutlich stärker schwankt als der Goldkurs und jüngst sogar einen relativ deutlichen Einbuch erlitt, wie man am aktuell vergleichsweise niedrigen Silberpreis sehen kann.
Die Gründe für die hohe Volatilität des Silberkurses sind vielfältig. In erster Linie mag sie daraus resultieren, dass Silber in relativ großem Umfang industriell verarbeitet wird – zumindest in größerem Umfang als Gold. Das führt zu einer deutlich größeren Abhängigkeit von allgemeinen konjunkturellen Entwicklungen. Werden mehr entsprechende Güter produziert, für deren Herstellung Silber notwendig ist, steigt die Nachfrage nach dem Rohstoff und somit auch dessen Preis. Umgekehrt verhält es sich analog. Ein zweiter Faktor, welcher den Silberpreis beeinflusst, sind spekulativ orientierte Anleger. Aufgrund seiner naturgemäßen Schwankungen eignet sich Silber durchaus als Wert für kurzfristige Spekulation. Eine solche Anlageorientierung bzw. die dadurch entstehenden Angebots- und Nachfragemengen können die beschriebenen Preisschwankungen teils deutlich verstärken. Das wiederum kann weitere Spekulanten anziehen. Je nach Marktphase entsteht auf diese Weise möglicherweise gar ein Domino-Effekt, der kurzfristig zu enormen Ausschlägen des Kurses führen kann.
Die künftige Entwicklung des Silberpreises
Doch wie geht es mit dem Silberpreis weiter? Die historischen Preisentwicklungen der wichtigsten Rohstoffe zeigen, dass deren Preise langfristig betrachtet ansteigen. Sind die Ressourcen des jeweiligen Rohstoffes begrenzt, sind diese Entwicklungen absolut nachvollziehbar. Aus diesem Grunde kann man durchaus davon ausgehen, dass auch der Preis des Silbers langfristig wieder ansteigen wird. Kurzfristig betrachtete Entwicklungen von Kursen sind im Regelfall jedoch nur sehr schwer abschätzbar, was eine zuverlässige Prognose praktisch unmöglich macht. Auch der Silberpreis macht diesbezüglich keine Ausnahme. Dennoch sieht es für Anleger gut aus: Experten von Commerzbank und Thomson Reuters GFMS gehen von einem Kurs von 38 bis 40 US-Dollar je Feinunze zum Ende des Jahres aus. Das Entspräche einem rasanten Anstieg um mehr als 40 Prozent. Eine Investition in das Edelmetall zum aktuell niedrigen Kurs könnte also durchaus lohnenswert sein.