In den letzten Jahren hat die Photovoltaik einen beachtlichen Aufschwung durchlaufen. Steigende Energiekosten und ein wachsendes Umweltbewusstsein haben das Interesse an Solaranlagen deutlich erhöht. Attraktive Förderprogramme und der kontinuierliche Preisverfall bei den Komponenten bieten Hausbesitzern neue Anreize, über eine Installation nachzudenken.
Inhaltsangabe
Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach?
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wandelt Sonnenstrahlung in elektrischen Strom um. Die Module absorbieren das Licht und erzeugen daraus Gleichstrom. Dieser wird von einem Wechselrichter in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt. Eine sorgfältig geplante Verkabelung leitet den erzeugten Strom ins Hausnetz und verbindet die Anlage mit dem öffentlichen Versorgungsnetz.
Eigenverbrauch oder Volleinspeisung?
Bei der Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms gibt es zwei Optionen, die die Kosten für eine Solaranlage und deren Rendite bestimmen: Eigenverbrauch oder Volleinspeisung. Welche Variante sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Beim Eigenverbrauch wird der Strom direkt für den Haushaltsbedarf verwendet. Das verringert die Netzabhängigkeit und spart Energiekosten. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist und mit rund 8 Cents/kWh vergütet.
- Bei der Volleinspeisung wird der gesamte Solarstrom ins Netz eingespeist, wofür es eine höhere Vergütung gibt. Diese Option ist sinnvoll, wenn der Stromverbrauch gering ist oder die Anlagengröße den Bedarf weit übersteigt.
Eigenverbrauch
Die Installation einer Photovoltaikanlage kann besonders lohnend sein, wenn ein hoher Eigenverbrauch an Strom angestrebt wird. Dies bedeutet, dass der größte Teil des erzeugten Solarstroms selbst genutzt wird. Einige Faktoren, die bestimmen, für wen sich eine PV-Anlage mit hohem Eigenverbrauch lohnt, sind:
- Eigenheim mit hohem Stromverbrauch: Haushalte, die viel Strom für Heizung, Kühlung und Haushaltsgeräte verbrauchen, profitieren stärker vom Eigenverbrauch, besonders dann, wenn eine Wärmepumpe betrieben oder ein Elektroauto tagsüber geladen wird.
- Strompreisentwicklung: Bei steigenden Strompreisen wird der Eigenverbrauch wirtschaftlich noch attraktiver, da weniger Abhängigkeit vom Anbieter besteht.
Volleinspeisung
Die aktuelle Vergütung für die Volleinspeisung von erzeugtem Solarstrom beträgt etwa 12 Cent pro Kilowattstunde, da auf den Eigenverbrauch verzichtet wird. Diese Option kann besonders für folgende Haushalte interessant sein:
- Haushalte, deren Eigenverbrauch sehr gering ist.
- Gebäude mit sehr großen Dachflächen.
Lohnt sich ein Speicher?
Ein Stromspeicher kann laut der Aussage von Moritz P. Wagner, dem maßgeblichen Redakteur des Fachmagazins „home & smart“, die Rentabilität einer Photovoltaikanlage verbessern. Er erhöht den Eigenverbrauch und reduziert den Bezug von teurem Netzstrom.
Allerdings müssen die Investitions- und Betriebskosten genau kalkuliert werden, da sie je nach Anlagengröße, individuellem Stromverbrauch und aktuellem Strompreis variieren. Vor allem bei hohem Eigenverbrauch und steigenden Stromkosten können die Einsparungen die Ausgaben übersteigen. In diesem Fall kann sich ein Speicher als lohnenswerte Investition erweisen.
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Die Ausgaben für eine Photovoltaikanlage setzen sich aus Anschaffungs-, Installations- und laufenden Kosten zusammen. Die Anschaffungskosten variieren je nach Größe und Qualität der Anlage zwischen 1.000 und 1.500 Euro pro Kilowattpeak.
Die Installationskosten können je nach Region und Arbeitsaufwand ebenfalls unterschiedlich ausfallen und schlagen mit 2.000 bis 4.000 Euro zu Buche. Hinzu kommen moderate jährliche Kosten für Wartungen und optionale Versicherungen, die sich auf etwa 200 Euro jährlich belaufen. Bei einer korrekten Planung und Dimensionierung amortisiert sich die Investition binnen 10 Jahren. Danach liefert die Anlage über viele Jahre hinweg kostenlosen und nachhaltigen Strom.
Welche Fördermaßnahmen gibt es?
Verschiedene Förderprogramme können die Investitionskosten für eine Anlage zur Nutzung der Sonnenenergie erheblich senken. Eine der aktuellsten Maßnahmen ist die seit 2023 geltende Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Lieferung und Installation, welche den Anschaffungspreis um bis zu 19% reduziert. Überdies zahlen einige Länder und Kommunen direkte Zuschüsse. Außerdem vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau über ihr Programm KfW 270 zinsgünstige Kredite.
Fazit
Die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach bietet im Jahr 2024 interessante Möglichkeiten hinsichtlich wirtschaftlicher und ökologischer Gesichtspunkte. Dabei spielen individuelle Faktoren wie die Ausrichtung und Größe des Dachs eine wesentliche Rolle, da sie den Energieertrag maßgeblich beeinflussen.
Zudem sind eine sorgfältige Planung und eine ausreichende Dimensionierung für eine optimale Effizienz maßgeblich. Insgesamt zeigt sich, dass eine solche Investition in der heutigen Zeit von hoher Rentabilität und langfristiger Perspektive geprägt ist.