Die in den letzten Jahren kontinuierlich steigende Anzahl an überschuldeten Haushalten und Privatinsolvenzen zeigt deutlich, dass der richtige Umgang mit Geld immer wichtiger und gleichzeitig für viele immer schwieriger wird. Die Grundsteine für einen bewussten und vernünftigen Umgang mit Geld werden dabei bereits im Kindesalter gelegt. Eltern sollten ihrem Kind daher frühzeitig, spätestens wenn das Kind im Grundschulalter ist, dabei helfen, den richtigen Zugang zum Thema Geld zu finden. Auch Effekte wer früh spart, kann leichter viel Geld ansparen.
Zum ersten Mal selbst mit Geld in Berührung kommen Kinder in der Regel über das Taschengeld. Zwischen vier und sechs Jahre alt sind Kinder üblicherweise, wenn sie ihr erstes Taschengeld erhalten. Doch das Verständnis für Zusammenhänge zum Thema Geld ist im Alter von sechs Jahren noch sehr unterschiedlich: Während einige Kinder in diesem Alter bereits relativ gut Bescheid wissen, was es bedeutet Geld auszugeben oder es zu sparen und wie die finanzielle Situation der eigenen Familie aussieht, haben andere zu diesem Zeitpunkt noch kaum eine Vorstellung von Geld und können mit Beträgen, die über einen Euro für eine Tüte Gummibärchen hinausgehen, wenig anfangen.
Grund für diese Unterschiede ist nicht zuletzt das Verhalten der Eltern. Diese sollten ihrem Kind daher frühzeitig erklären, was Geld ist und wie man damit umgeht, wann man Geld sparen sollte und wann man es ausgeben kann und vor allem, wann eine bestimmte Anschaffung sinnvoll ist und wann nicht. Die folgenden Tipps können Eltern dabei behilflich sein, dieses Bewusstsein bei ihrem Kind zu erwecken.
1.) Taschengeld: Erst wöchentlich, dann monatlich
Damit ein Kind den Sinn des Sparens verstehen kann, muss es eigenes Geld zur Verfügung haben. Das Bundesfamilienministerium empfiehlt für sechsjährige Kinder einen Betrag von 1,50 Euro bis 2 Euro pro Woche als Taschengeld. Das Kind sollte das Geld in dieser Zeit bewusst wöchentlich bekommen, denn über einen ganzen Monat kann kaum ein Kind in diesem Alter sinnvoll planen.
Etwa ab zehn Jahren ist es dann sinnvoll, auf eine monatliche Taschengeldzahlung umzusteigen. Zu Anfang sollte das Kind ruhig eigene Erfahrungen mit dem Geldausgeben machen dürfen. Man sollte dem Kind nicht grundsätzlich verbieten, das Geld schnell für Süßigkeiten oder Spielzeug auszugeben. Es kann durchaus sinnvoll sein, das Kind selbst die Erfahrung machen zu lassen, am Ende der Woche kein Geld mehr zu haben, während der Klassenkamerad vielleicht noch Geld übrig hat und sich etwas kaufen kann. Hat das Kind erste Erfahrungen mit seinem Taschengeld gesammelt, so sollte man bewusst das Gespräch darüber suchen und dem Kind in aller Ruhe erklären, welchen Vorteil es hat, Geld zu sparen, um sich später etwas besonderes davon leisten zu können.
2.) Zusätzliche Geldgeschenke vermeiden
Das versprochene Taschengeld man seinem Sprössling auch regelmäßig und pünktlich bezahlen. Gibt das Kind sein Geld vorschnell aus, sollte man sich möglichst nicht dazu überreden lassen, dem Kind zusätzliches Geld zu geben. Sinnvoller ist es, das Kind zu fragen, warum das Geld nicht gereicht hat und wie es künftig sein Taschengeld besser einteilen kann. Einige wenige Ausnahmen sind in bestimmten Fällen sicherlich möglich, es sollte aber keinesfalls zur Regel werden, dass der Sohn oder der Tochter zusätzlich zum Taschengeld weitere Euros bekommt.
3.) Gemeinsam Sparziele setzen
Damit ein Kind den Sinn des Sparens erkennt, sollte es einen konkreten Grund zum Sparen haben. So ist es zum Beispiel sinnvoll, mit seinem Kind in einen Spielzeugladen zu gehen und es sich dort etwas aussuchen zu lassen, dass es gerne haben möchte. Man kann dem Kind dann erklären, dass es für einige Wochen jedes Mal einen Teil seines Taschengeldes zurücklegen muss und sich davon dann das Spielzeug leisten kann. Als Eltern kann man sich auch selbst am Sparen beteiligen und ebenfalls jede Woche etwas zum Ersparten dazulegen. Gemeinsam macht das Sparen mehr Spaß. Auch ein Sparschwein kann zusätzliche Anreize schaffen.