Deutsche Privathaushalte haben über die letzten zehn Jahre hinweg durch Niedrigzinsen fast 650 Milliarden Euro verloren, und eine baldige Trendwende ist nicht zu erwarten. Zusätzlich drückt die Inflation auf Ersparnisse: allein zwischen Anfang Januar und Ende April 2021 verursachte die Kombination aus Niedrigzinsen und Inflation in Deutschland einen realen Zinsverlust (Zinserträge minus Inflation) von 3,56 Milliarden Euro. Verschiedene Geldanlagen, darunter Aktien und Uhren, rücken daher zwecks Vermögensaufbau und Inflationsschutz ins Rampenlicht.
Laut dem Deutschen Aktieninstitut engagierten sich 2020 so viele Deutsche an der Börse wie zuletzt um die Jahrtausendwende: ungefähr jeder Sechste investiert in Aktien. Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen, das Aktiengesellschaft oder kurz AG heißt. Mit dem Kauf einer Aktie wird man als AktionärIn MiteigentümerIn des Unternehmens. Für wen ist diese Form der Geldanlage sinnvoll?
Aktien
Aktien eignen sich für AnlegerInnen, die sich unmittelbar an einem Unternehmen beteiligen wollen und dabei bereit und fähig sind, das Risiko zu schultern, falls der Aktienwert vorübergehend oder dauerhaft sinkt. Psychologisch gesehen ist eine wichtige Voraussetzung eine gewisse Ruhe: als langfristig denkende/r AnlegerIn darf man sich von Turbulenzen auf dem Aktienmarkt nicht nervös machen lassen und blind alle Aktien verkaufen. Falls das Unternehmen wächst und an Wert gewinnt, gewinnt auch die Aktie an Wert. Manche Firmen schütten jährlich einen Teil der Profite an AktionärInnen aus (Dividende). Grundsätzlich empfiehlt sich bei Aktien zur Risikostreuung eine möglichst breite Branchen- und Unternehmensstreuung. Für AnfängerInnen eignen sich eher kostengünstige Index Funds, welche Aktienlisten von ganzen Märkten und Sektoren nachbilden, als Einzelaktien. Einzelaktien auszusuchen, erfordert mehr Wissen und Risikobereitschaft. Reichere AnlegerInnen hingegen investieren typischerweise nicht in Indexfunds, sondern in andere Anlagen wie individuelle Unternehmen, Kunst, oder Immobilien. Solche Anlagen zeichnen sich durch ein höheres Risiko, höhere Einstiegskosten und Gebühren aus, versprechen allerdings dafür auch höhere Erträge.
Uhren als Anlagealternative
Klassische Armbanduhren bieten eine Alternative zu den konventionellen Geldanlagen. Uhren eignen sich für AnlegerInnen mit Ausdauer, Branchenkenntnis und großem Uhrenfachwissen. Für die Geldanlage kommen ausschließlich hochwertige Uhren in Frage, welche eine gute Wertstabilität besitzen. Es handelt sich hierbei um Modelle oberhalb einer Preisgrenze von 5000EUR von berühmten Marken wie Rolex, Breitling oder Patek Philippe, von denen sich die größte Wertsteigerung und das niedrigste Risiko erwarten lassen. Zusätzlich muss man mit etwaigen Nebenkosten rechnen, die sich aus der Aufbewahrung an einem sicheren Ort (Tresor), Pflege und Wartung ergeben können. Wer in Uhren investieren möchte, muss Geduld mitbringen; Uhrenpreise steigen normalerweise nicht dramatisch innerhalb von Monaten oder sogar Jahren an, sondern gewinnen erst über längere Zeit an Wert. Luxusuhren eignen sich also für langfristig orientierte AnlegerInnen, welche die hohen Einstiegs- und Nebenkosten stemmen können.
Fazit
Uhren sind keine klassische Geldanlage, stellen allerdings für langfristig orientierte AnlegerInnen, welche sich die hohen Einstiegs- und Nebenkosten leisten können, attraktive Anlageobjekte dar. Aktien eignen sich sowohl für AnlegeranfängerInnen als auch wohlhabendere Personen. Für AnfängerInnen sind dabei kostengünstige Index Fonds ratsam, während reichere AnlegerInnen normalerweise eher in Einzelaktien und andere Anlagen investieren. Für eine bestimmte Gruppe an AnlegerInnen, welche über die nötige Geduld, Expertise und finanzielle Position verfügt, eignen sich sowohl Uhren als auch Aktien als Geldanlage.