Gaspreisentwicklung: Trotz höherem Angebot keine signifikanten Preissenkungen

Der Gaspreis befindet sich derzeit auf einem moderaten Stand - erwartete Preissenkungen nach der Aufhebung der Kopplung an den Ölpreis blieben jedoch aus. Bild: © Dan Race - Fotolia.com

Neben dem Heizöl gehört auch Erdgas zu den wichtigsten Rohstoffen, welche zum Beheizen dienen. Umso verständlicher ist das Interesse, mit dem vor allem auch viele Verbraucher die Preisentwicklung dieses Rohstoffs verfolgen. Lange Zeit war der Preis am Gasmarkt an den Preisverlauf des Öls gekoppelt. So kam es, dass der Preis des Gases auffällig stark schwankte – im Gegensatz zum stetig steigenden Strompreis. Die Koppelung des Gaspreises an den des Öls wurde jedoch im Jahr 2010 aufgehoben. Auch ein im Jahre 2005 gefälltes Urteil des Bundesgerichtshofs trug zur Aufhebung der Preiskopplung bei. Das Resultat davon ist ein sich nun deutlich fairer bildender Preis, wovon letztlich alle Konsumenten profitieren.

Der Gaspreis befindet sich derzeit auf einem moderaten Stand – erwartete Preissenkungen nach der Aufhebung der Kopplung an den Ölpreis blieben jedoch aus. Bild: © Dan Race – Fotolia.com

Im Verlauf der letzten zehn Jahre schwankte der Gaspreis relativ stark – aufgrund der beschriebenen Bindung an den Kurs des Öls. So bildete der Gaspreis beispielsweise die in den Jahren 2000, 2005 und 2008 vorgekommenen Preisanstiege des Öls nach. Im Gegenzug verfiel sein Preis jedoch auch parallel zu dem des Öls in den Jahren 2007 und 2009. Seit der endgültigen Aufhebung der Kopplung im Jahr 2010 herrscht nun im Gegensatz zum Ölpreis ein vergleichsweise niedriges Preisniveau. Doch auch die Tatsache, dass die USA seit Kurzem kein Gas mehr importieren muss, trägt dazu bei. Durch die Gewinnung von Gas aus Materialien wie Schiefer hat es das Land geschafft, seine Produktion deutlich zu steigern. Mittlerweile exportiert die USA sogar selbst Gas in andere Länder. Durch diese Entwicklung ist das Angebot von Gas auf dem Weltmarkt insgesamt deutlich angestiegen, während die Nachfrage ungefähr konstant bleibt. Auch dieser Umstand trägt zu einem insgesamt eher moderaten Gaspreis bei. Langfristig betrachtet sollte ein höheres Angebot bei gleicher Nachfrage sogar zu tendenziell niedrigeren Preisen führen. Signifikante Preissenkungen blieben allerdings bislang aus.

Wie eingangs erwähnt profitieren auch Verbraucher vom derzeit vergleichsweise niedrigen Gaspreis. Wie stark sich die zurückgegangenen Preise am Gasmarkt auf den tatsächlichen Endpreis für den Kunden auswirken, hängt jedoch auch vom jeweiligen Gasanbieter ab. Denn einige der Unternehmen sind kaum in der Lage, Preisrückgänge weiterzugeben. Der Grund dafür liegt in sehr langfristig geschlossenen Lieferverträgen. Was in Zeiten steigender Preise aufgrund höherer Preisstabilität sicher günstig ist, wirkt sich in Zeiten stagnierender Preise logischerweise negativ aus. Anbieter, die in der Vergangenheit eher kurzfristige Verträge schlossen, sind heute deutlich flexibler und somit wirtschaftlich im Vorteil. Aus diesem Grunde bietet sich für Verbraucher ein Anbietervergleich an – beispielsweise mit einem Gas Preis Vergleich, auf einem der zahlreichen online Verbraucherportale. Gegebenenfalls sollten Kunden den Gasversorger wechseln, da sich dadurch unter Umständen deutliche Einsparungen erzielen lassen.

Eine Besonderheit bei Gastarifen ist, dass hier häufig zusätzlich zum pro Kilowattstunde bezahlten Preis noch eine Grundgebühr erhoben wird, die die Kosten der Anbieter für das Gasnetz decken soll. In der Regel berücksichtigen Vergleichsrechner sowohl die Grundgebühr, als auch die verbrauchsabhängigen Kosten. Auch sollte man aufpassen, wenn man den aktuellen Stand vom Gaszähler abließt: Hier wird der Verbrauch in Kubikmetern angegeben, während in den Tarifen der Gasanbieter üblicherweise in Kilowattstunden gerechnet wird. Um also vom Zählerstand auf die tatsächlich entstandenen Kosten zu schließen, muss man den sogenannten Abrechnungsbrennwert, der in der Regel einen Wert von ca. 10 hat, kennen und mit dem Zählerstand multiplizieren.

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