In der aktuellen wirtschaftlichen Situation haben viele Menschen Angst um ihr Geld. Das ist sicher nachvollziehbar. Vor allem Privatanleger sind bezüglich der Entwicklungen im Zusammenhang mit Griechenland und der Bonitätsverschlechterung anderer europäischer Staaten nervös. Geldanlagen, die einst als relativ sicher galten, sind nicht mehr so gefragt wie noch vor dieser Krise und die Zinsen auf Tagesgeld- oder Sparkonten übersteigen häufig kaum die Inflationsrate. Aufgrund derzeit größerer Schwankungen an den internationalen Märkten scheuen viele Menschen aber auch Investitionen in Fonds.
Doch gerade die nervösen Zeiten sind es, in denen geduldige und mutige Anleger überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften können. Das muss jedoch nicht heißen, dass ein großes Risiko eingegangen werden muss. Es kommt letztlich auf die Art der Geldanlage an. Freilich ist es so, dass im Rahmen einer Einmalinvestition in einen schwankenden Fonds – zum Beispiel in einen Aktienfonds – relativ große Schwankungen auftreten können. Demzufolge können auch empfindliche Verluste entstehen. Geht es jedoch um die regelmäßige Anlage eines gleich bleibenden Betrages, dann ist das Risiko geringer einzuschätzen.
Denn aufgrund der Schritt für Schritt vorgenommenen Einzahlung investiert der Anleger praktisch vorsichtig in einen schwankenden Markt. Befindet sich der Preis eines Fonds auf einem niedrigeren Level, erwirbt der Sparer logischerweise automatisch mehr Anteile für seinen regelmäßigen Investitionsbetrag. Ist der Anteilspreis hingegen höher, werden automatisch weniger Anteile des Fonds gekauft. Dadurch entsteht der sogenannte Kostendurchschnittseffekt. Dieser besagt, dass ein Sparer, der innerhalb eines festgelegten Vergleichszeitraumes regelmäßig in ein schwankendes Wertpapier investiert, mehr Anteile erwirbt, als es im Rahmen einer Einmalinvestition in dieses Wertpapier der Fall gewesen wäre. Aus diesem Effekt resultiert letztlich eine höhere Anzahl erworbener Anteile, was ein höheres Guthaben im Fonds bedeutet. Lediglich für den Fall, dass ein Anleger zum Zeitpunkt seiner Investition einen äußerst günstigen Fondspreis erzielen kann, wäre ein einmal getätigter Fondskauf besser als der regelmäßige Fondssparplan. Einen solchen „Tiefpunkt“ zu treffen ist jedoch naturgemäß eher schwierig und letztlich auch mit etwas Glück verbunden. Ein perspektivisch langfristig angelegter Sparplan in einen Fonds jedoch bedarf solch eines Zeitpunktes nicht zwangsläufig. Auf diese Weise können durchaus attraktive Chancen auf erhöhte Renditen mit einer gewissen Sicherheit verbunden werden.
Doch ein Fondssparplan bietet weitere Vorteile. So ist es vor allem auch seine Flexibilität, die viele Anleger schätzen. Der Sparplan in einen Fonds ist keineswegs ein Vertrag. Einmal abgeschlossen, kann er jederzeit problemlos und ohne Angabe von Gründen verändert werden. Das gilt sowohl für die Höhe der Sparleistung als auch für die terminlichen Vereinbarungen. Zudem kann ein Sparer jederzeit Zuzahlungen in beliebiger Höhe leisten – außerhalb des Sparplanes. Diese bleibt von solchen Extrazahlungen völlig unberührt. Letztlich kann der Depot Inhaber auch jederzeit verfügen. Dabei gilt natürlich immer das jeweilige Kursniveau, zu dem die für die Verfügung nötigen Anteile wieder entnommen werden. In Sachen Flexibilität ist der Sparplan in einen Fonds absolut unschlagbar. Der Sparer verpflichtet sich in keiner Weise gegenüber der Fondsgesellschaft und hält sich für später alle Handlungswege offen.
Fondssparpläne können durchaus sehr vorteilhaft sein, wenn man sie denn auch wie geplant durchhält. Anleger machen aber oft den Fehler, den Sparplan bei fallenden Kursen aus Angst vor noch größeren Verlusten vorschnell aufzulösen, sodass dann eben der Kostendurchschnittseffekt genau nicht zum tragen kommt.