Differenzkontrakte (CFDs): Investieren mit Hebelwirkung

Differenzkontrakte, in der Finanzwelt häufig auch als Contracts for Difference (CFDs) bezeichnet, setzen sich immer mehr auch auf dem deutschen Finanzmarkt durch. Vereinfacht gesehen kann man diese als spekulativere Form der Geldanlage in Aktien, Devisen oder ähnliches bezeichnen. Dank so genanntem „Hebel“ multipliziert sich ein erzielter Gewinn mit CFDs um einen Faktor von bis zu 100. Gleiches gilt allerdings natürlich auch für Verluste.

Wie genau funktionieren CDFs?

Beim Handel mit Differenzkontrakten sollte man stets auf ausreichende Absicherung achten, denn die Verluste können sonst im Extremfall auf das hundertfache des Einsatzes anwachsen. Bild: © lichtmeister – Fotolia.com

Wie viele andere Finanzprodukte kann man auch CFDs als eine Art Wette verstehen. Gewettet werden kann dabei beispielsweise auf Aktienkurse, Rohstoffkurse oder Devisen. Im Vergleich zu anderen oft sehr komplizierten Finanzprodukten ist die Funktionsweise von CFDs relativ simpel. Zunächst wird ausgewählt, auf welchen Wert gewettet werden soll. Dieser wird als Basiswert bezeichnet. Das könnten z.B. 1.000 Aktien der Firma A zu je 20 Euro sein, also insgesamt 20.000 Euro. Nun wird ein Hebel ausgewählt, üblicherweise liegt dieser zwischen 1:5 und 1:100. Gehen wir in unserem Beispiel von einem Hebel von 1:20 aus, so bedeutet dies, dass der Anleger statt der 20.000 Euro Aktienwert nur 1000 Euro, also ein Zwanzigstel des Basiswerts, an den Broker bezahlen muss, um sich in den CDF einzukaufen. Kursänderungen des Basiswerts wirken sich allerdings immer noch in voller Höhe aus. In unserem Beispiel bedeutet das, dass ein Kursanstieg der Aktie von Firma A um einen Euro zu einem Gewinn von 1.000 Euro für den Anleger führen würde, denn als Basiswert wurden ja 1.000 Aktien festgelegt. Der Anleger hätte durch den vergleichsweise geringfügigen Kursanstieg um einen Euro seinen Einsatz verdoppelt. Würde umgekehrt aber der Kurs der Aktie um einen Euro fallen, hätte der Anleger seinen kompletten Einsatz verloren. Bei einem Kursabfall um 2 Euro müsste er sogar noch 1.000 Euro nachzahlen, wobei viele Broker ihre Kunden gegen solche Fälle mit einer so genannten Stop-Loss-Marke absichern.
Neben den bereits erwähnten Begriffen des Basiswerts und des Hebels gibt es noch einige weitere Begriffe, die im Zusammenhang mit dieser Anlageform häufig auftauchen.

Für wen sind CFDs geeignet?

Differenzkontrakte sind als sehr riskante Form des Geldanlage anzusehen. Investieren sollte hier nur der, der entweder genau weiß, was er tut oder der im Zweifelsfall auch einen kompletten Verlust des eingesetzten Geldes verschmerzen kann. Insbesondere wichtig ist, dass man bei Abschluss eines Vertrages auf die oben bereits erwähnte Stop-Loss-Marke achtet, um gegen sehr hohe Verluste abgesichert zu sein. Gehen wir zur Verdeutlichung von einem etwas drastischeren Beispiel aus: Ein CFD mit einem Basiswert von 300.000 Euro, entsprechend 30.000 Aktien zu je 10 Euro und ein Hebel von 1:100. Der Anleger muss hierbei zunächst nur 3.000 Euro einzahlen. Sinkt nun der Aktienkurs von 10 Euro auf 7 Euro, so bedeutet das einen Verlust von 3 Euro * 30.000 = 90.000 Euro. Der Anleger müsste also, sofern keine Stop-Loss-Marke vereinbart wurde, 87.000 Euro nachzahlen.
Neben der Absicherung über die Stop-Loss-Marke empfiehlt es sich für Einsteiger außerdem, mit einem eher kleinen Hebel in den CFD-Handel einzusteigen.

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