Steuerhinterziehung: Italienische Gastronomen hinterziehen 13,5 Mrd. Euro

Ein Grund für Italiens Schuldenproblem ist sicherlich die massive Steuerhinterziehung im Land. Nachdem Anfang des Jahres von der Italienischen Steuerpolizei bekannt gegeben worden war, dass 50 Mrd. Euro hinterzogene Einkünfte sowie 2,6 Mrd. Euro nicht gezahlte Mehrwertsteuern entdeckt worden seien, hat man dort nun die Gastronomie im Visir.

Steuerhinterziehung: Ein großer Teil der Einnahmen italienischer Gastronomen wandert an der Staatskasse vorbei direkt ins eigene Sparschwein.

Eine einer Studie der Forschungsgruppe Cescat werden in Italien im Jahr 2011 rund 13,5 Mrd. Euro allein im Gastgewerbe hinterzogen. Vor allem Kleinstunternehmen seien es, die Einkünfte von insgesamt etwa 36 Milliarden Euro schlicht nicht angeben und damit nicht versteuern.

Die Gastronomie gehört in Italien zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. 185 Mrd. Euro Umsatz macht diese dort jährlich und ist so für rund 12% des italienischen Bruttoinlandproduktes verantwortlich.

Von jedem verdienten Euro werden in dieser Branche laut Studie also durchschnittlich etwa 7 Cent am Staat vorbeigewirtschaftet.

Vor allem der strukturschwächere Süden Italiens wird von Experten als Hochburg der Steuerhinterzieher gesehen. Doch längst nicht nur Familien- und Kleinstunternehmen sind beteiligt. So läuft seit über einem Jahr auch ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung gegen Regierungschef Silvio Berlusconi höchstpersönlich, auch wenn dieser die Vorwürfe als „zum Lachen“ abtut. Wenig zum Lachen hat dabei der italienische Staatshaushalt, dem jährlich etwa acht Prozent des BIPs durch Steuerhinterziehung entgehen.

1 Kommentar zu "Steuerhinterziehung: Italienische Gastronomen hinterziehen 13,5 Mrd. Euro"

  1. Ich möchte nicht wissen, wie viel bei uns in der Gastrobranche an Steuern hinterzogen wird. Lässt sich eben schwer kontrollieren

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