Seit Jahren ist es ein vielfach diskutiertes politisches Streitthema, wie man dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenwirken kann. Die CDU-Politikerinnen Kristina Schröder und Ursula von der Leyen wollen dafür künftig einen neuen Weg gehen: Nachdem man mit dem Anwerben ausländischer Fachkräfte zuletzt nur mäßig erfolgreich war, möchte man in Zukunft mehr Frauen dazu bewegen, nach der Elternzeit in ihren Beruf zurückzukehren.
Um dies zu erreichen, sollen die Frauen künftig Zuschüsse für Haushaltshilfen erhalten, mit deren Unterstützung es den Frauen erleichtert werden soll, Haushalt und Arbeit wieder unter einen Hut zu bringen. Konkret bedeutet das: Frauen, die in ihren Beruf zurückkehren, sollen 18 Monate lang „Haushaltshilfen-Gutscheine“ erhalten. Über diese Gutscheine soll die Inanspruchnahme einer angestellten Haushaltshilfe für bis zu 15 Stunden pro Monat mit 6 Euro pro Stunde gefördert werden.
Mit dieser Maßnahme könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen könnte man möglicherweise einen Teil der etwa 5 Millionen nicht erwerbstätigen Frauen zwischen 25 und 59 Jahren zur Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit bewegen. Zum anderen könnten in den Privathaushalten auf diese Weise „neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen“, so Schröder gegenüber der Zeitung „Welt“.
Außerdem könnte die Bezuschussung ein Anlass sein, bisher in Schwarzarbeit tätige Haushaltshilfen anzumelden, sodass sich auch steuerliche Vorteile ergeben könnten. Bislang arbeiten in Deutschland laut Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft rund 95 Prozent der privaten Haushaltshilfen schwarz.
Seitens der FDP äußerte man sich zwar prinzipiell wohlwollend gegenüber den Vorschlägen zur Förderung, meldete allerdings gleichzeitig Diskussionsbedarf zur Finanzierung der Zuschüsse an. Genau an dieser Frage könnte der Vorstoß von Familienministerin Schröder und Arbeitsministerin von der Leyen scheitern. Bereits in der Vergangenheit waren wiederholt ähnliche Pläne zur Rückführung von Frauen in den Beruf nach der Elternzeit diskutiert worden, letztlich jedoch an der Finanzierungsfrage gescheitert.
Auf der anderen Seite jedoch wird sich der Fachkräftemangel in Deutschland künftig weiter zuspitzen. Besonders im Berufshauptfeld der Rechts-Management- und wirtschaftswissenschaftlichen Berufe kommt es laut einer Studie im Auftrag des Deutschen Bundestages in den nächsten Jahren zu deutlichen Engpässen.