Die Fülle an verschiedenen Anlagemöglichkeiten macht es Privatanlegern heute schwer, schnell und einfach eine geeignete Form der Geldanlage zu finden. Das derzeit äußerst niedrige Zinsniveau an den Geld- und Kapitalmärkten kommt erschwerend hinzu. Denn dadurch werden praktisch alle verzinslichen Anlagen heute deutlich niedriger verzinst als noch vor einigen Jahren. Wer möglichst ertragreiche und dennoch konservative Anlagewege sucht, hat es deshalb aktuell schwer.
Eine derzeit dennoch häufig genutzte Form der Geldanlage ist die Anleihe. Je nach genauen Bedingungen sind damit durchaus noch relativ attraktive Renditen möglich – oft ohne so hohe Risiken, wie man sie von spekulativ einzustufenden Aktien her kennt. Doch auch die Kapitalanlage in eine Anleihe ist nicht risikolos. So besteht zum Beispiel das im Rahmen solcher Anlageformen immer vorhandene Emittentenrisiko. Dieses beschreibt die Gefahr für den Anleger, dass der Aussteller der Anleihe in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Ein teilweiser oder gar kompletter Ausfall von Zins und Tilgung kann im Extremfall die Folge sein.
Eine ganz spezielle Variante der Anleihe ist die sogenannte Fremdwährungsanleihe, die oft auch kurz als Währungsanleihe bezeichnet wird. Die Besonderheit einer solche Anleihe gegenüber einer klassischen Anleihe liegt darin, dass die Rückzahlung des investierten Kapitals zum Zeitpunkt der Fälligkeit in einer festgelegten Fremdwährung erfolgt. Auch die Einzahlung erfolgt in der entsprechenden Fremdwährung, was also zwei Wechselgeschäfte bedeutet.
Je nach genauer Gestaltung können auch die Ertragszahlungen in einer fremden Währung erfolgen. Anleger, die Währungsanleihen nutzen, setzen sich also einem zusätzlichen Kursrisiko aus, erhalten aber gleichzeitig auch eine zusätzliche Ertragsmöglichkeit. Denn je nach Wertverlauf der zugrunde liegenden Fremdwährung können sowohl Gewinne, als auch Verluste entstehen. In diesem Zusammenhang spricht man vom Währungsrisiko.
Zusätzlich zu diesen Änderungen erhält der Anleger freilich die im Rahmen der Leihe vereinbarten Zinserträge. Doch es kann durchaus vorkommen, dass der Wert der Fremdwährung gegenüber der Anlagewährung während der Anlagezeit sinkt und der fließende Ertrag diesen Wertverlust nicht ausgleichen kann. Auf diese Weise hätte der Anleger insgesamt gesehen einen Verlust – trotz regelmäßig und vereinbarungsgemäß gezahltem Zinsertrag.
Andererseits sind hingegen auch Kursgewinne möglich, die den Gesamtertrag der Investition deutlich erhöhen können. Zudem werden Fremdwährungsanleihen häufig höher verzinst als klassische Anleihen, die in Euro lauten. Wie hoch genau der Aufschlag im Ertrag gegenüber den Euro-Anleihen ist, hängt in erster Linie von der entsprechenden Fremdwährung ab. Eine Währung, die eine relativ starke Schwankungsbreite aufweise, gilt dabei als risikoreicher als eine Währung, deren Wechselkurs eher moderaten Schwankungen unterliegt. Wenn es um diese Schwankungsintensität geht, wird auch häufig von der sogenannten Volatilität gesprochen.
Je unsicherer die Währung, in der die Anleihe emittiert wurde, je höher also deren Volatilität, desto höher ist im Regelfall der auf die Anleihe gezahlte Zinssatz. Dieser kann dann quasi als Verlustpuffer für das Wöhrungsrisiko dienen.
Fazit
Währungsanleihen bieten Anlegern auch aktuell durchaus die Möglichkeit, attraktive Erträge zu erwirtschaften. Aufgrund vorhandener Währungsrisiken sollten jedoch nur erfahrene Anleger auf diese Möglichkeit der Kapitalanlage zurückgreifen.