Bei uns Deutschen hat Sparen durchaus Tradition. Vor allem bei älteren Menschen, die vergleichsweise nur relativ selten Kredite aufnehmen und oftmals nur das erwerben, was sie sofort zahlen können – häufig mit ihren Ersparnissen. Doch auch jüngere Verbraucher sparen immer häufiger. Die Gründe dafür liegen nicht nur darin, bei später geplanten Ausgaben sonst fällige Kreditkosten einsparen zu können. Auch das momentan kontrovers diskutierte Thema der Altersvorsorge bringen jüngere Menschen dazu, sich ernsthaft mit dem Thema Sparen zu beschäftigen. Denn Fakt ist: Wer sich als junger Mensch kein Eigenkapitalstock aufbaut, wird es später schwer haben, seinen im Laufe des Berufslebens erreichten Lebensstandard halten zu können. Die gesetzliche Rente allein wird dafür in aller Regel nicht mehr ausreichen. Doch egal, ob für spätere Anschaffungen oder die Altersvorsorge – welche Möglichkeit eignet sich am besten, Kapital langfristig anzusparen? Zwei der am weitesten verbreiteten Sparvarianten sind einerseits Banksparpläne und andererseits Fondssparpläne. Beide Wege haben sowohl Vor- und Nachteile, die im Folgenden beschrieben werden.
Der Banksparplan – der „klassische“ Weg
Ihn gibt es praktisch, so lange Geldhäuser existieren – den klassischen Sparvertrag. Dieser häufig auch als Bankssparplan bezeichnete Vertrag ist die Grundlage für ein Konto, das nach einer bestimmten Vereinbarung vom Sparer bespart wird. Die klassischen Eckpunkte sind dabei zum Beispiel der regelmäßige Zahlbetrag, der meist monatlich zu entrichten ist. Doch auch die beabsichtigte Sparzeit wird häufig vertraglich festgehalten. Für seine vertragliche festgelegte Sparverpflichtung erhält der Sparer meist einen festgelegten Zinsertrag, der zum Teil deutlich über dem eines gängigen Sparbuches oder ähnlicher Anlageformen ohne jegliche Zahlungsverpflichtung liegt. Dabei ist es allerdings so, dass Sparverträge vom Sparer jederzeit unterbrochen werden können – beispielsweise, wenn dieser sich die regelmäßigen Zahlungen nicht mehr leisten möchte oder kann. In diesen Fällen entfällt jedoch meist ein Großteil des Zinsertrages. Typisches Merkmal klassischer Sparverträge ist, dass die Zahlungsmodalitäten später meist nicht mehr geändert werden können. Diesbezüglich sind Sparverträge relativ unflexibel.
Der große Vorteil von Bankssparplänen liegt in ihrer Kalkulierbarkeit. Bereits bei Abschluss des Vertrages kann dem Sparer genau ausgerechnet werden, wie viel Kapital er sich über einen bestimmten Zeitraum ansparen wird. Zwar sind die zukünftigen Zinssätze nicht immer fest vereinbart. Dennoch geben die kalkulierten Zahlpläne meistens eine realistische Prognose bezüglich des später erreichten Endkapitals. Auf diese Weise kann sehr zuverlässig gespart werden. Ein weiterer wichtiger Punkt: Das mittels Bankssparplan gesparte Kapital unterliegt keinen Schwankungen. Muss der Sparer zwischenzeitlich verfügen, erhält er grundsätzlich immer seinen gesamten Einzahlungsbetrag zuzüglich bis dahin erreichter Zinsen. Eine Situation, in der er weniger zurückerhält, als er eingezahlt hat, kann praktisch nicht entstehen. Banksparpläne sind demnach ein guter Weg für Sparer, die sich auf ihren Sparvertrag verlassen können und jederzeit „ruhig schlafen“ möchten.
Fondssparpläne – wenn es „etwas mehr“ sein darf
Angesichts derzeit niedriger Zinssätze greifen viele Sparer aktuell eher auf Fondssparpläne als auf Bankssparpläne zurück. Denn da sich der Ertrag von Sparverträgen grundsätzlich am Zinsniveau der Geld- und Kapitalmärkte orientiert, werden diese derzeit meist nur sehr überschaubar verzinst. Mehr Ertrag ist mit einem Fondssparplan möglich, im Rahmen dessen jedoch wiederum Kompromisse nötig sind.
Beim Fondssparplan handelt es sich praktisch um den vereinbarten regelmäßigen Kauf von Fondsanteilen. Die Art des Fonds entscheidet letztlich darüber, welches Risiko ein Sparer dabei eingeht. Die für solche Sparpläne mit Abstand am häufigsten genutzte Fondsart sind Aktienfonds. Die Gründe dafür sind vielfältig. So sind Aktienfonds die kostengünstigste Variante, um bereits mit relativ kleinen Geldbeträgen (meist indirekt) in Aktien zu investieren. Zudem nutzen Sparer bei regelmäßiger Zahlung den sogenannten Kostendurchschnittseffekt („Cost-Average-Effekt“). Dieser besagt, dass Sparer, die regelmäßig einen gleichbleibenden Betrag in ein schwankendes Wertpapier investieren, letztlich mehr Anteile erwerben, als es im Falle einer einmaligen Investition zum Durchschnittspreis während der Sparzeit der Fall gewesen wäre. Die Investition in einen Aktienfonds wird dadurch risikoärmer als eine Einmaleinzahlung.
Allerdings ist diese Art der Geldanlage nie risikolos. Durchaus existieren während der Sparzeit zum Teil deutliche Wertschwankungen, dessen sich jeder Sparer immer bewusst sein muss. Im Gegenzug sind jedoch Erträge möglich, die ihrerseits deutlich über dem Zinssatz liegen, der aktuell an den Geld- und Kapitalmärkten erzielt werden kann. Fondsanlagen sind von diesen Zinssätzen unabhängig und versprechen deshalb einen gewissen Mehrertrag. Aufgrund ihrer Schwankungen sollten Fondssparpläne eher nur als langfristig ausgerichtete Sparvariante genutzt werden. Positiv ist in jedem Fall, dass der Sparer mit einem Fondssparplan immer äußerst flexibel ist. Der Sparbetrag kann jederzeit herauf- oder herabgesetzt werden. Auch die Aussetzung der Besparung ist kein Problem. Der Sparplan bleibt davon unberührt. Sind Sonderzahlungen oder Entnahmen gewünscht, können auch diese normalerweise ohne weiteres durchgeführt werden.
Fazit – Bank- und Fondssparplan im direkten Vergleich
Aufgrund ihres langfristigen Sparcharakters erscheinen Fondssparpläne zum langfristigen Sparen aus Ertragssicht geeigneter als klassische Banksparpläne – zumindest rational betrachtet. Allerdings ist es durchaus nachvollziehbar, dass manche Sparer häufig großen Respekt – um nicht zu sagen Angst – vor allzu deutlichen Wertschwankungen ihrer Ersparnisse haben und deshalb lieber auf den kalkulierbareren Weg zurückgreifen. Für sehr langfristige Sparziele, wie es zum Beispiel die Thematik der Altersvorsorge ist, sollten nüchtern betrachtet jedoch grundsätzlich eher Fondssparpläne genutzt werden. Sie versprechen einen deutlichen Mehrertrag bei – wenn man einen entsprechend sicheren Fonds auswählt – relativ überschaubarem Risiko.