Seit dem Jahr 2000 verdient Google sein Geld hauptsächlich mit Werbeanzeigen, die über das „Google Adwords“-System vertrieben werden. Über Google Adwords können Kunden themenrelevante Werbung direkt in Googles Suchergebnissen buchen. Außerdem kann man als Werbetreibender seine Werbung auch auf zahlreichen Partnerseiten von Google anzeigen lassen, Google zahlt dann einen Teil der Werbeeinnahmen an die Partnerseite aus und behält einen Teil als Provision. 2010 erwirtschaftete Google mit diesem System Einnahmen in Höhe von ca. 28 Milliarden US-Dollar.
Der Handel mit Arzneimitteln im Internet ist durch zahlreiche Gesetze reguliert und daher ein recht heikles Thema.
Beim Verwalten der unzähligen Werbeanzeigen im Adwords-System scheint jedoch auch Google nicht immer die Übersicht zu behalten. So musste Google nun 500 Millionen US-Dollar im Rahmen eines Vergleichs an das US-Justizministerium bezahlen, um einem Strafprozess zu entgehen. Google war vorgeworfen worden, illegale Arzneimittelgeschäfte unterstützt zu haben, indem man Werbeanzeigen von kanadischen Online-Apotheken in den USA genehmigt hatte. Dadurch habe Google den unerlaubten Verkauf verschreibungspflichtiger Arzneimittel in die USA unterstützt. Bürgern der USA ist es nach US-Gesetzen verboten, Medikamente von kanadischen Apotheken zu kaufen.
Google war jedoch offensichtlich bereits auf die Zahlung von umgerechnet etwa 350 Millionen Euro vorbereitet. Bereits in der Bilanz zum ersten Geschäftsquartal 2011 hatte das Unternehmen die 500 Mio. Dollar zurückgelegt, um damit eventuelle Forderungen des Justizministeriums begleichen zu können.
Bereits 2007 gab es einen ähnlichen Fall, in dem ebenfalls wegen Werbeanzeigen gegen Google ermittelt wurde. Damals ging es um das Bewerben illegaler Wett-Webseiten. Neben Google waren am damaligen Rechtsverstoß auch Microsoft und Yahoo beteiligt, die Unternehmen mussten damals insgesamt 31,5 Mio. Dollar bezahlen.
Quelle: Spiegel Online