Altersarmut vermeiden: So können Sie sinnvoll vorsorgen

Gerade angesichts der aktuellen Diskussionen beschäftigen sich viele Menschen wieder mit der später drohenden Altersarmut – zurecht. Vor allem Geringverdiener sind von dieser nicht selten unterschätzten Gefahr betroffen. Ihre Rente wird voraussichtlich kaum noch zum Leben ausreichen können, sodass diese Menschen später wohl (auch) von Sozialleistungen leben müssen. Für den Einzelnen ist das nicht gerade ein erstrebenswerter Zustand. Zumal auch diese Personen oftmals ihr gesamtes Leben lang arbeiten waren. Teilweise müssen sie sogar mehrere Jobs gleichzeitig ausüben, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Doch aufgrund ihres geringen Einkommens genügen die Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse für eine attraktive Altersrente einfach nicht aus. Die Ursache dieses Problems liegt vor allem im demografischen Wandel. Die Altersrenten immer mehr älterer Menschen müssen von prozentual immer weniger Arbeitnehmern finanziert werden. Das hat zufolge, dass die Renten langfristig gesehen sinken müssen. Anders wird das uns bekannte System des sogenannten „Generationenvertrages“ dauerhaft kaum beizubehalten sein. Hohe Arbeitslosigkeit kann diese Situation zusätzlich verschärfen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Betroffene auch privat vorsorgen.

Auch wer über viele Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, ist heute nicht mehr vor Altersarmut sicher. Es existieren jedoch viele sinnvolle Wege zur privaten Vorsorge. Bild: © Ray - Fotolia.com

Eine private Altersvorsorge kann sehr unterschiedlich gestaltet sein. Eine sehr beliebte Form der Vorsorge ist die private Rentenversicherung. Dabei handelt es sich praktisch um einen Sparvertrag mit langfristiger Laufzeit, während der der Sparer zunächst regelmäßig einzahlt – je nach festgelegten Vertragsbedingungen. Die Höhe des Zahlbetrages kann und sollte dabei an die finanziellen Verhältnisse des Zahlenden angepasst sein. Alle Einzahlungen werden vom Versicherer verzinslich angelegt und bilden zum Ablaufzeitpunkt einen meist attraktiven Kapitalstock, dessen Höhe letztlich vom Volumen des eingezahlten Kapitals abhängt. Bei Ablauf des Ansparzeitraumes wird aus diesem dann eine regelmäßig ausgeschüttete private Zusatzrente gespeist, welche die spätere Gesamtrente des Vertragsinhabers erhöht. Das Besondere: Die Rentenzahlung ist dem Vertragsinhaber bis zum Lebensende garantiert. Egal wie alt dieser wird. Er versichert sich mit einer privaten Rentenversicherung also, bis zum Todeszeitpunkt eine spätere Zusatzrente zu erhalten. Mit der gesetzlichen Rentenzahlung hat die Rente aus einer privaten Rentenversicherung praktisch nichts zu tun. Der Abruf einer Rente kann später also auch unabhängig vom Zeitpunkt der gesetzlichen Rentenzahlung beginnen. Alternativ zur Gewährung einer Zusatzrente kann der Vertragsinhaber jedoch auch eine Einmalauszahlung fordern. Diese wird meist als sogenannte Kapitalabfindung bezeichnet. Sie entspricht der Ausschüttung aller Einzahlungsbeträge zuzüglich der vom Versicherer erwirtschafteten Erträge.

Mit einer Immobilie gegen die Altersarmut

Als weitere Möglichkeit kann aber auch die Anschaffung einer eigenen Immobilie als Altersvorsorge dienen. Nicht wenige Menschen nutzen diesen Weg, um spätere Altersarmut zu vermeiden. Denn Haus- bzw. Wohnungsbesitzer haben im Alter keine Miete zu zahlen. Das wiederum verschafft indirekt eine Erhöhung des frei verfügbaren Anteils der Altersrente. Fällt die Miete als oftmals relativ hohe regelmäßige Belastung weg, steht mehr Geld für die anderen Dinge des täglichen Bedarfs oder Konsum zur Verfügung. Auch Betroffene mit relativ geringer Rente kommen auf diese Weise finanziell häufig ganz gut über die Runden. Davon abgesehen gelten die eigenen vier Wände als einzige Altersvorsorge, von der Betroffene bereits vor Eintritt ins Rentenalter profitieren können. So nutzen beispielsweise Familien mit Kindern diesen Weg relativ häufig. Denn vor allem dieser Personenkreis schätzt die Vorteile, welche zum Beispiel ein eigener Garten direkt am Haus bietet. Wer eine eigene Immobilie erwirbt, sollte jedoch immer die Bewirtschaftungskosten des Objektes berücksichtigen. So spart ein Eigentümer praktisch nie die komplette Miethöhe, welche er alternativ als Mieter hätte zahlen müssen, ein. Regelmäßige Nebenkosten und auch die erwähnten Rücklagen für das Objekt müssen von der potenziellen Ersparnis abgerechnet werden. Trotzdem kann der Immobilienerwerb rechnerisch sehr attraktiv sein.

Nicht unterschätzen: Die Nutzung staatlicher Zulagen

Egal, für welchen Weg sich Sparer letztlich entscheiden – auf staatliche Zulagen sollte nicht verzichtet werden. Die wohl bekannteste Förderung, die das Finanzamt vorsorgenden Sparern gewährt, sind die sogenannten Riesterzulagen, welche im Rahmen eines Riestervertrages gezahlt werden. Diese können sowohl in Form einer privaten Rentenversicherung als auch im Falle eines Erwerbs von Wohneigentum eingebunden werden. Aufgrund der Abhängigkeit der Zulagen vom Einkommen des Sparers profitieren vor allem Geringverdiener von dieser Fördermöglichkeit. Dieser im Punkt Altersarmut als sehr gefährdet geltender Personenkreis hat im Regelfall die höchste prozentuale Förderquote. Mit relativ geringem Eigenaufwand können so attraktive Zuzahlungen erreicht werden.

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