Kreditkarten auf dem Vormarsch: Die Vorteile gegenüber klassischen EC-Karten

Der bargeldlose Zahlungsverkehr gehört zweifellos zu den größten technischen Errungenschaften der heutigen Zeit. Er macht mittlerweile den Großteil der getätigten Bezahlvorgänge aus. Ob es um alltägliche Einkäufe oder den Erwerb von kostenintensiven Anschaffungsgegenständen geht – bargeldloses Zahlen ist „in“. Doch viele wissen nicht, dass es signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Bezahlmöglichkeiten gibt. Kontokarte mit oder ohne PIN-Eingabe, Lastschriftverfahren oder Kreditkarte – sowohl rechtlich als auch im Hinblick auf ihre technische Abwicklung sind diese Varianten unterschiedlich.

Bargeldlos mit Kreditkarte zahlen

Kreditkarten lösen auch in Deutschland die EC-Karte immer mehr als Zahlungsmittel ab. Aus gutem Grund, denn Kreditkarten bieten einige nicht von der Hand zu weisende Vorteile. Bild: © Robert Kneschke - Fotolia.com

In den USA bereits absoluter Standard, werden Zahlungen mittels Kreditkarte auch hierzulande immer häufiger und beliebter. Das hängt zum einen mit ihrem Image zusammen, das dem Karteninhaber eine vermeintlich höhere Bonität – also Kreditwürdigkeit – bescheinigt und zum anderen mit ganz praktischen Gründen. So akzeptieren einige Stellen wie zum Beispiel Fluggesellschaften für die Buchung von Angeboten über das Internet lediglich Kreditkartenzahlungen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass dem Anbieter dadurch eine Zahlungsgarantie gewährt wird, denn eine mittels Kreditkarte getätigte Zahlung kann praktisch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Ausnahmefälle existieren nur wenige – beispielsweise Betrugsfälle. Der Händler, der die Zahlung erhält, hat demnach hohe Planungssicherheit und muss sich nicht mit Mahnungen oder Ähnlichem herumschlagen.

Im Gegensatz zu den deutlich neueren Prepaid-Kreditkarten besitzen klassische Kreditkarten einen Kreditrahmen. Über diesen kann der Karteninhaber innerhalb eines Abrechnungszeitraumes verfügen, der meist die Dauer von einem Monat umfasst. Innerhalb dieser Zeit werden alle mit der Karte getätigten Zahlungen gesammelt und am Ende des Zeitraumes vom festgelegten Verrechnungskonto eingezogen. Danach steht der Kreditrahmen erneut für Zahlungen zur Verfügung. Der Grund, dass klassische Karten in aller Regel an ein Gehaltskonto geknüpft sind, liegt darin, dass dieser Einzug vom Verrechnungskonto in jedem Fall eingelöst wird. Selbst dann, wenn das Verrechnungskonto einen negativen Saldo aufweisen sollte. Denn wie bereits erwähnt, sind alle Kreditkartenzahlungen garantiert und werden nicht rückabgewickelt. Für die kontoführende Bank ist die Ausgabe einer klassischen Kreditkarte also durchaus eine Frage der Bonität des Karteninhabers.

Sicherheit: Ein großes Plus für den Karteninhaber

Aus Sicht des Karteninhabers liegen die Vorteile einer Kreditkarte allerdings nicht nur im Bereich der beschriebenen Zahlungsgarantie und demzufolge in der erhöhten Akzeptanz einer solchen Karte. Ein großer Vorteil liegt weiterhin in der Sicherheit, die eine Kreditkarte bietet. Denn im Falle eines Diebstahls oder Verlustes der Kreditkarte haftet der Karteninhaber im Schadensfall grundsätzlich nur mit maximal 50 Euro. Und das unabhängig vom entstandenen Schaden. Eine klassische Kontokarte beispielsweise bietet diese Haftungsbeschränkung nicht. Die einzige vom Karteninhaber sicherzustellende Voraussetzung dafür liegt in einer unverzüglichen Sperrung der Karte, sobald der Verlust bzw. Diebstahl festgestellt wird. Das wiederum sollte in der Regel kein Problem sein.

Besondere Karten mit „Zusatzfunktionen“

Neben dem üblichen Leistungsumfang von Kreditkarten stellen viele Anbieter ihren Kunden mittlerweile praktische Zusatzfunktionen zur Verfügung. So bietet z.B. die Teambank AG Nürnberg unter dem Namen easyCredit-Card eine Kreditkarte mit integrierter Ratenkreditfunktion an. Bei Ausstellung der Karte wird dabei ein für den Kunden individueller Kreditrahmen festgelegt. Innerhalb dieses Kreditrahmens kann der Karteninhaber über seine Kreditkarte dann ein Darlehen erhalten, das nicht wie bei klassischen Kreditkarten üblich bereits nach einem Monat abbezahlt werden muss, sondern in Raten über bis zu 60 Monate verteilt werden kann. Das schafft für den Karteninhaber praktischen finanziellen Spielraum. Dennoch sollte man auch hier wie grundsätzlich bei Krediten verantwortungsbewusst handeln und nur Darlehen aufnehmen, deren Abzahlung man auch im Falle unvorhergesehener zusätzlicher finanzieller Belastungen noch imstande ist.

2 Kommentare zu "Kreditkarten auf dem Vormarsch: Die Vorteile gegenüber klassischen EC-Karten"

  1. Immer mehr nutzt man die prepaid KK auch, neben den klassischen KK, oftmals erleichtert das ja das Online Shopping, wie Flüge buchen und co. Wichtig ist sich mit den Gebühren der Karte vertraut zu machen und solche zu nehmen die große Lizenzpartner haben (ich hab die Yuna). Dann steht dem nichts im Wege – ist ein guter schneller Weg, und bedeutet auch mehr Kostenkontrolle.

  2. EC- und Kreditkarten sind definitiv keine sicheren Zahlungsmittel. Das ist schon seit längerem so und betrachtet man die neueren technischen Entwicklungen, wie Zahlen via RFID oder NFC, fällt auf, dass es nicht besser wird. Sehr lesenswert hierzu:
    http://www.schnatterente.net/technik/ec-karten-bequem-unsicher-zahlen

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*